Projekt "Teilhabe stärken - Wir sind zusammen mutig!"

Über das Projekt

Das Projekt „Teilhabe stärken – Wir sind zusammen mutig!“ verfolgt das Ziel Partizipationsmöglichkeiten von Menschen mit Behinderungen zu stärken und die Bewusstseinsbildung hin zu Inklusion, Teilhabe und Partizipation zu fördern.

Drei Organisationen der Eingliederungshilfe werden in der Entwicklung und Umsetzung von Beteiligungsstrukturen fachlich begleitet und unterstützt. Menschen mit Behinderungen stehen im Mittelpunkt dieses Projektes und werden als Expert*innen in eigner Sache involviert. Jede Organisation stellt dieses Expertenwissen durch Menschen mit Behinderung für den gesamten Prozess sicher. Bei der Entwicklung neuer Partizipationsprozesse ist es entscheidend, dass Leitung, Mitarbeitende und Menschen mit Behinderungen gleichermaßen beteiligt sind. Darüber hinaus werden weitere Informations- und Beteiligungsverfahren etabliert, um eine größtmögliche Zustimmung und Identifikation mit den Erneuerungen herzustellen.

Das Projekt wird über die Gesamtlaufzeit von drei Jahren wissenschaftlich begleitet. Hierbei wird erforscht, welche Wirkung die verstärkte Etablierung von Beteiligungsstrukturen auf die Organisation nimmt. Dazu werden Menschen mit Behinderungen, Mitarbeitende und Leitungen über die Projektlaufzeit befragt. Nach Beendigung des Gesamtprojektes sind die Ergebnisse abrufbar und können auf andere Organisationen übertragen werden.

Das Projekt ist in drei Phasen strukturiert. Eine Arbeitsgruppe „Prozessteam“, bestehend aus Mitarbeitenden und Expert*innen der Organisationen, arbeitet kontinuierlich an der Planung der Maßnahmen und der Umsetzung ins eigene Lebens- und Arbeitsfeld.

Jedes Jahr findet ein Fachtag statt, um das Thema Partizipation, die Projektergebnisse und Erfahrungen der beteiligten Organisationen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Das Projekt wird von der Aktion Mensch gefördert.

Modellprojekte stehen fest

Die Entscheidung ist gefallen: Das Diakonische Werk Weilburg-Limburg, der Evangelische Verein für Innere Mission in Nassau (EVIM) Bildung sowie die Bürgerinitiative (BI) Sozialpsychiatrie e.V. werden ab 2022 von der Diakonie Hessen unterstützt, ihre Maßnahmen für mehr Beteiligung junger und erwachsener Menschen mit Behinderungen wirksam umzusetzen. Zur Jury gehören Naxina Wienstroer (Vorsitzende das Landesbehindertenbeirates Hessen), Björn Bätz (Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Teilhabe in der Eingliederungshilfe) und Jessica Bartels (Referentin für soziale Teilhabe). Das Projekt „Teilhabe stärken – Wir sind zusammen mutig“ der Diakonie Hessen zeichnet sich dadurch aus, dass in allen Phasen Experten*innen in eigener Sache, Menschen mit Behinderungen aus den Organisationen, beteiligt sind. Sie können aktiv ihren Bedarf schildern, die Strukturen mitentwickeln und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Prozesse mitgestalten.

Diakonisches Werk Weilburg-Limburg

Eine der drei Förderungen des Projektes erhält das Diakonische Werk (DW) Weilburg-Limburg. Das Diakonische Werk sieht Partizipation als ein Kernanliegen in der Eingliederungshilfe und will strukturelle Veränderungen in seinen verschiedenen Handlungsfeldern verstärkt personenbezogen umsetzen. Dabei sollen das vielfältige Dienstleistungsnetzwerk, wie die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) oder auch das betreute Wohnen und die Tagesstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen einbezogen werden. Im Zentrum der dreijährigen Projektphase steht die Einführung neuer Formate der Mitsprache, - Beteiligungs- und Entscheidungsrechte von Menschen mit Behinderungen im eigenen Dienstleistungsunternehmen.

Evangelischer Verein für Innere Mission in Nassau (EVIM) Bildung

Auch die Beteiligungs- und Mitbestimmungsrechte von jungen Menschen wird durch die Förderung begleitet. Im Rahmen der schulischen Inklusion werden bei EVIM Bildung Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen an der Teilhabe am Regelunterricht durch Helfer*innen unterstützt. Die Initiative zeichnet sich dadurch aus, dass Kinder in Ihrem Schulalltag stärker empowert werden. Hierbei nimmt auch das Netzwerk der jungen Menschen, wie die Eltern, Schüler*innen und Unterstützer*innen eine wesentliche Rolle ein. Es soll in den drei Jahren darum gehen, beispielsweise das Thema barrierefreie Kommunikation zu etablieren und die Bedeutung eigener Möglichkeiten und Rechte für Kinder erfahrbarer zu gestalten. Die frühzeitige Stärkung von jungen Menschen mit Behinderung ist eine nachhaltige Investition für die Zukunft.

Bürgerinitiative (BI) Sozialpsychiatrie e.V.

Die BI Sozialpsychiatrie versteht sich aus seiner Historie, als ein reformorientierter Verein zur Stärkung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Menschen mit seelischen Behinderungen werden im Wohnen und Leben in Marburg und Biedenkopf unterstützt. Bei der Initiative wird es darum gehen, die Entwicklung der Organisation ganzheitlich zu begleiten. Mitarbeitende, Klienten*innen und die Leitungen wollen sich insgesamt mit neuen Formen und Formaten von Mitbestimmung und Beteiligung beschäftigen und diese in ihr Leitbild etablieren. Ein wesentlicher Bestandteil wird hier die Planung und Steuerung von personenzentrierten Leistungen im Schulterschluss mit den Experten*innen in eigener Sache sein.